SEEBRÜCKE protestiert für Evakuierung geflüchteter Menschen aus Griechenland
AmSonntag, den 05. April 2020, hat die Bewegung SEEBRÜCKE in einem breiten Bündnis mit Fridays for Future, Sea-Watch, We’ll come United, Ende Gelände und anderen Partner*innen zum bundesweiten Aktionstag “Wir hinterlassen Spuren” aufgerufen.
Daran haben bundesweit mehrere tausend Menschen teilgenommen. Größere Aktionen fanden u.a. in Berlin, Hamburg und Frankfurt a.M. und Dortmund statt.
Der Aktionstag im Rahmen der #LeaveNoOneBehind-Kampagne fand in zahlreichen Städten und Kommunen statt. Teilnehmer*innen forderten die deutsche Bundesregierung und insbesondere Innenminister Horst Seehofer dazu auf ihre humanitäre Verantwortung für geflüchtete Menschen auf den griechischen Inseln wahrzunehmen, und alle Menschen umgehend zum Schutz vor dem Coronavirus zu evakuieren.
In einem Camp wie Moria auf Lesbos stehen wir kurz vor einer humanitären Katastrophe, die tausenden Menschen das Leben kosten wird, wenn wir sie nicht sofort evakuieren. Wir fordern die Politiker*innen der Bundesregierung dazu auf jetzt endlich zu handeln, und dieses Problem nicht weiter zu ignorieren. Es kann nicht sein, dass in einer wohlhabenden Staatengemeinschaft, wie der EU, Menschen so unwürdig untergebracht sind. Wir dürfen nicht dabei zusehen, wie Menschen in Lagern, die sie nicht verlassen dürfen, sterben. Das darf in Europa nie wieder passieren.” sagt Markus Groda von der SEEBRÜCKE zu den Forderungen des Aktionstages.
In vielen Orten hatten Polizei oder Ordnungsbehörden die Aktionen pauschal untersagt, obwohl die Veranstalter*innen bei der Planung sorgfältig auf die Einhaltung der Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen geachtet haben.
“Alle unsere Aktionen waren so konzipiert, dass Abstand und Schutz vor Ansteckung gewährleistet waren. Wir nehmen die Corona-Pandemie sehr ernst. Gerade deshalb demonstrieren wir dafür, dass der Schutz vor der Krankheit für alle gelten muss. Wer den Infektionsschutz aber zum Vorwand nimmt, jegliche Meinungsäußerung im öffentlichen Raum zu unterbinden, hat offensichtlich ein Problem mit den Grundrechten”, sagt Henri Dubois von der SEEBRÜCKE.
Trotz des Versammlungsverbotes durch die Polizei Dortmund gab es viele Bürger*innen, die ihre Spuren auf dem Friedensplatz ließen und sich so für eine Evakuierung der griechischen Camps aussprachen.
Anja Sportelli von der Seebrücke: „Es ist schön zu sehen, dass wir als Seebrücke Dortmund nicht alleine stehen. Dortmund ist ein sicherer Hafen für geflüchtete Menschen und wir fordern, dass die Menschen aus den Camps evakuiert werden, bevor Covid-19 für zahlreiche Todesopfer kostet“ Die SEEBRÜCKE ist eine breite zivilgesellschaftliche Bewegung, die sich für die zivile Seenotrettung, für sichere Fluchtwege und für die dauerhafte Aufnahme von geflüchteten Menschen in Deutschland einsetzt.